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Auf dem Weg der Digitalisierung – die Landeselternvertretung beim #DigitalNetzwerkSchule

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Auf dem Weg der Digitalisierung – die Landeselternvertretung beim #DigitalNetzwerkSchule

Mike Finke, Vorsitzender des Landeselternrates in Niedersachsen, ist Papa von fünf Kindern im Alter von sieben bis einundzwanzig Jahren. Zu seiner Zeit funktionierten Modems noch mit Wählscheibentelefon. Er ist ein Kind der Digitalisierung, hat heute aber auch manchmal davor Angst. Denn seine Sechsjährige hat neulich auf YouTube gelernt, was das Hebelgesetz ist. In einem Tutorial zum Dosen öffnen.

Viele Eltern haben heute Angst vor den Geräten, die ihren Kindern zugängig sind. Die Geräte sind aber nicht das Problem, sondern der Umgang mit den verfügbaren Anwendungen. Seine Zwölfjährige beispielsweise liebt die Natur, hat aber keine Lust auf Bücher. Ihr Wegbegleiter? Eine App auf dem Smartphone. Das ist toll! Und vor der Kinderzimmertür steht eine Box, in der wird das Handy dann wieder abgegeben. Damit Messengerdienste und Foto-Sharing-Apps nicht einfach zugängig sind. Hier muss eine Kompetenz vermittelt werden, die zunächst sensibilisiert und lehrt.

Und das ist unsere Aufgabe! Den Kindern zu zeigen, was man mit einem Smartphone macht. Genauso wie unsere Eltern uns gezeigt haben, wie man einen Füller verwendet. Wie man uns den Umgang mit dem Lexikon erklärt hat, muss man heute lehren, wie man eine Suchmaschine benutzt. Für Eltern ist die erste Frage, die in Verbindung mit der Digitalisierung der Schule steht, häufig: „Was heißt das für MICH? Wie viel Geld kostet mich das?“ Ist diese Frage geklärt, stehen wir in der Schule an dem Punkt, dass Lehrer/innen erklären müssen, wie die Geräte grundlegend funktionieren.

„Das System Schule ist, glaube ich, noch nicht in dem „Kompetenz vermitteln“ in Bezug auf Digitalisierung, wo wir jetzt demnächst hinkommen sollten, und das nämlich zügig, wenn wir diese Dinger demnächst im Klassenraum haben.“ Es gibt die Möglichkeiten aber. Warum nicht z.B. die Digitalisierung nutzen und Lerninhalte auf die Region abstimmen? Schulbuchverlage bieten hier schon Ansätze, wie Arbeitsblätter mit digitalen Erweiterungen.

„Eltern sind nicht per se gegen Digitalisierung.“, sagt Mike Finke. Es gäbe nur zwei Ängste, die Eltern haben: Wo kriegen wir das Ding her bzw. was kostet das? Und wie gestalten wir das Medienverhalten der Kinder in der Freizeit vs. Schule? Eltern hatten mit Digitalisierung in ihrer Schulzeit nichts zu tun. Und – das würden sie nie zugeben, aber – sind nun überfordert. Auch Eltern müssen also an die Hand genommen, ihnen Kompetenzen vermittelt werden.

Auch ist der Wunsch groß, dass digitale Endgeräte in einem sinnvollen Kontext angeschafft werden. Der Einsatz soll nachhaltig und zielführend sein. Damit die Gelder aus dem DigitalPakt auch ihren Sinn und Zweck erfüllen und ihr Ziel erreichen.

Digitalisierung kann eine Chance sein und helfen! Alternative Konzepte für Kinder und Jugendliche mit Behinderung oder Erkrankungen ermöglichen dann vielleicht auch, dass Abiturzulassungen erteilt werden, die heute noch zu Ablehnung führen. Als Beispiel führt Herr Finke hier einen Fall eines herzkranken Jugendlichen an, der die Mindestanwesenheit im Unterricht nicht erfüllte, aber alle Arbeiten mitschrieb und Hausaufgaben erledigte.

Wiederholt sich beim Thema Digitalisierung die Geschichte? Ja, in gewisser Weise, denn das Neue ist immer das Unbekannte. „Wir haben es immer mit Grenzüberschreitung zu tun. [..] Es wird in jeder Generation etwas Neues, etwas Anderes geben, was befremdlich ist. Aber die Frage muss hier sein, wie können wir die Angst davor nehmen?“

Es gibt so viele Möglichkeiten in diesen digitalen Medien. Hier müssen wir aufzeigen, was möglich ist. Und Kompetenzen für die Verwendung der Anwendungen vermitteln.

Wir bedanken uns bei Mike Finke für seinen Beitrag zum DigitalNetzwerkSchule! Übrigens: den gesamten Vortrag und Austausch finden Sie „zum nachschauen“ als Livestream in unserem Blog aktiv. Als wären Sie direkt in Hannover auf der Veranstaltung dabei gewesen!

Im Dschungel digitaler Angebote ist es heute zusehends schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen. Mit dem Online- und Print-Magazin „Digitale Schule | kompakt“ möchten wir Sie mit Anregungen und Tipps zum Thema Schul-Digitalisierung unterstützen. Wir zeigen unterschiedliche Lösungsansätze von Schulen und Schulträgern zum Thema Digitale Schule, lassen Pädagogen mit ihrer Sicht zu Wort kommen und geben praktische Tipps zu aktuellen Themen der Schulpolitik.

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