„Homeschool“ oder „Homeschooling“ in Zeiten von Corona ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance. Die Herausforderung liegt einwandfrei in der Dynamik, die die Schulen jetzt benötigen, die Chance im „zeitgemäßen Lernen“.
Deutsche Schulen zeigen momentan eklatant deutlich, wo sie digital stehen oder eben auch nicht. Wo Politik oder Bürokratie zu lange gewartet und zu zögerlich war. Was es jetzt benötigt, sind schnelle – unbürokratische – Hilfen und Leitlinien.
Bevor man sich jetzt als Schule oder Schulträger auf den Weg macht, sollte man sich einige grundlegende Gedanken machen. Ein Quick-Check zum Status Quo der – digitalen – Situation der Schule ist genauso unabdingbar wie die Frage, ob die Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler über Internetverbindungen und Endgeräte verfügen. Auch, wenn es banal klingt. Viele Schulen sehen hier schon die ersten Probleme auf sich zukommen. Aber auch, wenn vielleicht nicht alle über großzügige Internetanbindungen verfügen, so ist es doch sinnvoll, mit den „Angeschlossenen“ digital zu starten und sich mit den Analogen Alternativen zu überlegen.
Was benötigt also die Schule, wenn sie sich in „Homeschool-Zeiten“ aufstellen muss? Ein Quick-Guide:
1. Die Lern- und Kommunikationsplattform.
Wer noch keine hat, sollte sich für eine entscheiden. Achten Sie darauf, dass sie datenschutzkonform ist und auch für „Nicht-IT- und Plattform- Fachkundige“ einfach und angenehm im Handling funktioniert, wie z.B. die schul.cloud.
Was vorher schon kompliziert erschien, ist auch zu Corona-Zeiten kompliziert. Nur weil es möglicherweise gerade kostenlos ist, ist es nicht plötzlich der Weisheit letzter Schluss und nachhaltig für den Einsatz an der Schule.
2. Wählen Sie ein Video-Konferenz-Tool, …
… das auch bis zu 30 Personen einbinden kann. Es sollte die Möglichkeit bestehen, den Bildschirm zu teilen. Dinge können dann seitens der Lehrkraft erklärt und gezeigt werden. Webex der Telekom bietet z. B. auch die Möglichkeit eines Whiteboards an, das die Lehrkraft wie eine Tafel bearbeiten kann. Ebenso kann das Whiteboard auch für andere Teilnehmende freigeschaltet werden.
3. Regeln aufstellen.
Wenn man sich mit seinen Schülerinnen und Schülern im Video-Chat
trifft, sollten vorher klare Regeln aufgestellt werden.
- Wer ist dabei? Empfehlung: bis max. 4 Personen – teilweise abhängig vom Alter.
- Klare Erwartungen müssen vorab definiert werden. Was soll besprochen oder gelernt oder abgefragt werden?
- Soll etwas synchron oder asynchron gelernt werden? Und gibt es einen Termin zur Überprüfung?
- Genaue Zeitangabe. Wann ist Beginn und wann endet die Konferenz.
- Gibt es „Sprechstunden“ für Fragen und Probleme?
- Und was passiert eigentlich, wenn jemand zu spät in die Unterhaltung kommt oder auch gar nicht?
- U.v.m.
4. Mit welchen Tools, Apps und Softwareanwendungen soll gearbeitet werden?
Für jede Schule, für jedes Fach und für jede Altersstufe
sollten wenige grundsätzliche Anwendungen geklärt werden. Hier sind zum
Beispiel zu nennen:
- Mit welchem Tool oder welchen Tools arbeiten wir
kollaborativ?
- Nutzen wir Office-Programme? Oder iWorks?
- Gibt es sinnvolle Videos für den Unterricht –
vielleicht außerhalb von YouTube – die genutzt werden können?
- Was bieten möglicherweise die Verlage, deren
Bücher wir zur Zeit nutzen?
An
dieser Stelle ist ein genauer Blick notwendig. Einige Schulen verfügen schon über
eine Plattform oder auch über Endgeräte in den Händen der Kinder. Wichtig ist
jetzt zu entscheiden und herauszufiltern, welche Tools die richtigen zum Lernen
sind und ob sie auf den benutzten Endgeräten auch funktionieren.
Dies
kann sogar innerhalb einer Schule unterschiedlich sein. Verfügt die Schule
beispielsweise schon über eine oder mehrere Tablet-Klassen, kann sie diesen
Schülerinnen und Schülern anders und andere Aufgaben verteilen und mit ihnen
agieren, als mit den Schülerinnen und Schülern, die noch analog arbeiten. Aber
auch hier gilt: Eine Kommunikations- und Lernplattform ist der Schlüssel des
getrennten Miteinander.
5. Das Lern-Management.
Wenn nun neue Aufgaben von den Lehrkräften verteilt werden, ist es wichtig zu klären, wann und wie die Ergebnisse zurückkommen. Geht das per Foto des bearbeiteten Arbeitsblattes per Hochladen in der Plattform zurück an die Lehrkraft oder können die Kinder die Arbeitsblätter am Computer, Tablet oder Notebook selbst bearbeiten und zurückschicken? Eine klare Definition des Lern-Managements und seiner Methoden schafft hier Klarheit für Lehrkräfte wie für die Schülerinnen und Schüler. Wie soll nun auf Distanz gelernt werden? Neue Themen erlernen, festigen, wiederholen, abfragen.
Eine Methode ist das „Flipped Classroom“, das „umgedrehte Klassenzimmer“, bei dem neue Lerninhalte von der Lehrkraft aufbereitet an die Schüler/innen – z. B. per Video – geschickt werden, diese sich mit dem neuen Thema auseinandersetzen und dann gemeinsam in der vereinbarten Video-Konferenz ihre Fragen und Anmerkungen mit der Lehrkraft besprechen.
6. Webinare für Lehrkräfte.
Nur geschulte Lehrerinnen und Lehrer können mit den Tools
auch umgehen. Hier bieten sowohl die Hersteller Hilfen, als auch unabhängige
Trainer und Unternehmen.
Wie der Schulmessenger beim Thema Schulschließung helfen kann, das erfahren Sie u. a. im Webinar „Perfekt vorbereitet: Fernunterricht statt #Schulausfall“ des Anbieters schul.cloud. Dort sammeln gerade Lehrkräfte verschiedener Bildungsbereiche #GemeinsamGegenCorona pädagogische Konzepte zum Einsatz eines Schulmessengers, mit denen direkt losgelegt werden kann.
Je nachdem wie lange die Corona Situation jetzt noch für unsere Schulen dauert, so ist es in jedem Fall grundsätzlich sinnvoll, „Homeschool“ und „Homeschooling“ als eine komplementäre Form des Unterrichts zu etablieren und weiter zu entwickeln. Es ist eine nachhaltige Chance, individuell und differenziert mit allen Schülerinnen und Schülern in Kontakt zu treten, zu arbeiten und sie individuell zu fördern. Auch nach Corona.