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„Mit Leidenschaft Lehrer, mit Leidenschaft Vater, mit Leidenschaft Mensch“

Beispiele aus der Praxis

„Mit Leidenschaft Lehrer, mit Leidenschaft Vater, mit Leidenschaft Mensch“

Sebastian Schmidt ist Lehrer für Mathe, Religion und IT an einer Realschule in Bayern. Neben seinem Hauptberuf des Lehrers und seinem Leben als Familienvater, verbringt er auch Zeit in sozialen Netzwerken. Ob Twitter, Instagram, Facebook oder auch YouTube – Sebastian Schmidt ist in den wichtigsten sozialen Netzwerken vertreten und hat mit insgesamt über 16.000 Abonnenten eine große Reichweite. Auch in seinem Blog „Flipped Mathe“ lädt der Lehrer regelmäßig neue Beiträge hoch. Mit seiner Social Media Präsenz möchte er darauf aufmerksam machen, dass sich das Lernen und das Leben an die Digitalisierung anpassen muss.

Sebastian Schmidt im Unterricht (Credit: Sebastian Schmidt)

„Man muss sich immer selber reflektieren“

Trotz seiner starken Social Media Präsenz, sieht Sebastian Schmidt die Gefahr des Suchtfaktors von sozialen Netzwerken. Für ihn ist es wichtig, dass der Umgang mit sozialen Netzwerken verantwortungsbewusst gehandhabt wird. Anstatt aus einem Zwang heraus zu posten, soll sich nämlich der Faktor Spaß mit der Sache vereinen. Schmidts Geheimnis des guten Zeitmanagements zwischen Beruf, Privatleben und Social Media ist die Nichtverwendung von Push-Benachrichtigungen. Dadurch gelingt es dem Lehrer, immer nur die Zeit in die sozialen Netzwerke zu investieren, die er auch investieren möchte. So schaffe man sich ein verantwortungsvolles Bewusstsein darüber, wie man seine eigene Lebenszeit einsetzt. Diese Erkenntnis und die Schaffung eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen sozialen Netzwerken und Privat- und Berufsleben ist Sebastian Schmidt durch eine Selbstreflektion geglückt, welche er insgesamt für den verantwortungsbewussten Umgang mit sozialen Netzwerken als essentiell ansieht.

„Unser Schulsystem bereitet Kinder nicht mehr auf das 21. Jahrhundert vor […] Wir müssen uns daran orientieren, was die Schüler für die Welt von morgen brauchen“

In seinem Blog „Flipped Mathe“ macht der Lehrer bereits deutlich, dass sich sowohl das Lernen als auch das Leben der Digitalisierung anpassen müsse. Als grundsätzliches Problem sieht Sebastian Schmidt hier die fehlende technische Grundausstattung in Schulen. Darauf aufbauend sei das heutige Schulsystem in seinen Augen veraltet und nicht auf das 21. Jahrhundert zugeschnitten, da es die Kinder nicht mehr entsprechend auf das Leben und die Berufswelt von heute vorbereite, wie es eigentlich der Fall sein sollte. Dazu gehöre ebenfalls, dass trotz teils vorhandener technischer Mittel an Schulen, nicht alle LehrerInnen die Möglichkeit ergreifen und solche mit in ihren Unterricht einbinden würden.

„Die Eigenverantwortlichkeit und die Selbstständigkeit der Schüler konnte gesteigert werden“

Innerhalb des letzten Jahres wurde der Schulunterricht sehr vom Homeschooling geprägt. Durch den digitalen Unterricht von Zuhause aus hätten sich Faktoren verändert und neue Eigenschaften entwickelt, die man eigentlich nicht direkt mit der Digitalisierung in Verbindung bringen würde. Durch das erfolgte Homeschooling mussten die SchülerInnen lernen, sich selbst zu organisieren und eigenverantwortlich ihre Aufgaben zu bearbeiten. Neben diesen neuen Kenntnissen haben die SchülerInnen aber auch den Umgang mit digitalen Geräten gelernt, welcher laut Schmidt in der heutigen Zeit einen enormen Stellenwert einnehme. Das, was die SchülerInnen während der Pandemie notwendigerweise von Zuhause lernen mussten, solle auch zukünftig im normalen Präsenzunterricht eine viel größere Rolle spielen. Sebastian Schmidt ist der Meinung, dass man auch zukünftig im Präsenzunterricht digitale Medien weiterhin gut nutzen könne, um die Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit der SchülerInnen zu schulen.

„Kommunikation ist eine der wichtigsten Kompetenzen“

Für Sebastian Schmidt ist Kommunikation das A und O; sowohl bei Schülern, Lehrern als auch bei Eltern. Sogenannte Messengerdienste nehmen hierbei auch im Schulgeschehen nach Einschätzung des Lehrers eine große Rolle ein. Der Lehrer macht in diesem Aspekt allerdings auf den für den Schulsektor äußerst relevanten Aspekt des Datenschutzes aufmerksam. Die üblichen Messengerdienste wie WhatsApp seien aus diesem Grund nicht für die schulinterne Kommunikation geeignet.

„Die Vernetzung unter Lehrern hat wahnsinnige Auswirkungen auf die Unterrichts- und Schulentwicklung“

Schmidt betont, dass die Vernetzung unter LehrerInnen einen enormen Effekt auf die Entwicklung des Unterrichts habe, da die Anforderungen an den Unterricht immer steigen. Als Lösung sieht er hier den Schritt in die sozialen Netzwerke, den auch er vor acht Jahren gegangen ist. Wie Sebastian Schmidt aus eigener Erfahrung berichten kann, können viele LehrerInnen im Internet dahingehend Inspiration finden, wie sie ihren Unterricht gestalten können. Insbesondere im Aspekt der Digitalisierung an Schulen, so der Lehrer, fänden sich dort viele Gleichgesinnte. Diese können einem zunächst hilfreich sein, wie man als LehrerIn soziale Netzwerke für sich nutzen kann. Durch die Nutzung sozialer Netzwerke habe Sebastian Schmidt die Möglichkeit bekommen, seinen Horizont zu erweitern. Diese Möglichkeit werde er auch weiterhin nutzen, da ihm der Austausch zu anderen LehrerInnen jeden Tag eine Inspirationsquelle sei. Mit seiner Teilnahme am Social Media Geschehen hofft auch Sebastian Schmidt seinen Abonnenten mittlerweile eine Inspiration sein zu können.

„Ein Lehrer von heute, der seine Schüler abholen will, muss auch wissen, wo sie stehen“

Ein Lehrer aus der heutigen Zeit muss, so Schmidt, seine SchülerInnen abholen. Das gehe vor allem mit der Einbindung digitaler Medien. Auch in seinem Blog macht Sebastian Schmidt deutlich, dass es ihm wichtig ist, nicht nur über digitale Medien in der Theorie zu reden, sondern sie auch seinen SchülerInnen möglichst praxisnah zu vermitteln. Somit sieht der Lehrer zweierlei Vorteile in seiner Präsenz in sozialen Netzwerken: Er kann den Unterricht so ansprechender für seine Schüler gestalten und dabei selber noch etwas dazulernen.

Jaqueline Wendt bereichert das Digitale Schule Kompakt Team mit ihrem Wissen aus Ihrem Eventmanagement und Cross-Communication Studium. Als das neuste Mitglied der Redaktion begleitet sie Interviews mit spannenden Gesprächspartnern, beschäftigt sich mit dem Rummel der sozialen Medien und holt die Themen auf den Tisch, die die digitale Schule heute beschäftigen.

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