In der Kategorie „Bildungsgerechtigkeit fördern“ hat sich die Grundschule am Dichterviertel in Mühlheim an der Ruhr durchgesetzt, die außerdem eine beachtliche Entwicklung genommen hat. Denn als die Schule 2013 von Schulleiterin Nicola Küppers übernommen wurde, hatte sie einen schlechten Ruf, lag im Vergleich mit anderen Grundschulen weit hinten und hatte kaum neue Anmeldungen. Heute hat sie fast doppelt so viele SchülerInnen wie damals, ist stark nachgefragt und ist leistungstechnisch auf einem überdurchschnittlichen Niveau. Dieser Sprung ist natürlich kein Zufall, man hat sich auf klare Qualitätsstandards verständigt und übt eine offene Fehler- und Feedbackkultur aus.
„Bildungsgerechtigkeit ist nicht nur ein Schlagwort, sondern wird bei uns gelebt“
Unter anderem diese Kultur hat ihnen den Deutschen Schulpreis 20|21 Spezial eingebracht, denn sie haben viel Wert darauf gelegt, dass von all ihren Leitideen auch trotz der Pandemie so viel wie möglich erhalten bleibt. Es sollte sowohl das Lernen real erfahr- und erlebbar bleiben, als auch die Beziehungen erhalten bleiben und dabei sollte niemand benachteiligt werden. Die Schule selbst war zwar durch ein vor Jahren gestartetes Digitalisierungsprogramm gut auf den Fernunterricht vorbereitet, nicht so aber die Haushalte der SchülerInnen. Deswegen wurde per Umfrage festgestellt, wo Bedarf bestand und dann Leihgeräte und WLAN-Guthaben angeschafft, damit jeder auf gleiche Art und Weise das neue Bildungsprogramm nutzen konnte. Die Eltern wurden darüber hinaus in der Nutzung des neu angeschafften Schulmessengers geschult und ihnen wurden mehrsprachige Erklärvideos zur Verfügung gestellt.