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Lehrkräfte von heute – Homo „non“ Digitalis oder Digital Native?

Schulpolitik

Lehrkräfte von heute – Homo „non“ Digitalis oder Digital Native?

Technik und Lehrkräfte – manches Mal könnte man meinen, einige scheuen diese wie der Teufel das Weihwasser. Entschuldigen Sie – ich bin mir sicher, SIE gehören nicht zu dieser immer kleiner werdenden Gattung des Homo „non“ Digitalis. Und dennoch.

Technische Herausforderungen für den Homo („non“) Digitalis

Auch für technisch affine Menschen, egal ob Lehrer/in oder nicht, gibt es im täglichen Dschungel neuer Geräte die schier unaufhörliche Herausforderung, mit immer neuer Software und Hardware umgehen zu müssen. Eigentlich wollte man doch nur den Laptop an der Digitalen Tafel anschließen, seit 15 Minuten versucht man jedoch vergeblich, die neue Digitale Tafel dazu zu bemühen, eben dieses Laptopbild anzuzeigen. Oder liegt es etwa doch am Handy, dem Tablet oder der Software?

Eine Horrorvorstellung vieler Lehrender. Nicht nur die vermeintliche Blamage vor den ebenfalls vermeintlichen „Digitalspezialisten Schüler“, wertvolle Unterrichtszeit ist im ohnehin schon viel zu voll gepackten Lehrplan viel zu knapp und geht durch technische Probleme verloren.

Diese Angst allein scheint immer noch viele Lehrende von dem Gebrauch eben dieser Technik abzuschrecken. Dabei ist die Angst unbegründet und hilft auch perspektivisch nicht weiter. Eines ist klar; Digitale Medien sind gekommen, um zu bleiben. Ein Aussitzen kann es also nicht geben.

Schulungen – Zeitvertreib und Kekse oder wirklich sinnvoll?

Häufig wird in diesem Zusammenhang der Ruf nach „Schulungen“ laut, die helfen sollen diese Angst zu nehmen. Doch sein wir ehrlich. Würden alle mit allem beschult werden, was an Medien zur Verfügung steht: der Schulalltag würde nur noch aus Weiterbildungen bestehen. Und auch das kennt man zur Genüge; spätestens nach ein paar Monaten sind die gelernten Fähigkeiten wieder vergessen, wenn man diese nicht ständig benutzt.

Was also tun, um dem digitalen Wildwuchs Herr zu werden? Packen Sie es pragmatisch an. Denn Ihre Schüler/innen machen es genauso! Wie schäle ich eine Avocado? Schält man die überhaupt? Was kocht man daraus? Schnell mal auf YouTube nach einen Tutorial suchen. Sie lachen? Fragen Sie Ihre Schützlinge doch mal! Kurze und knappe Videoanleitungen sind der Renner bei den Kids für so ziemlich jede Lebenslage. Auch für Themen aus dem Unterricht. Natürlich muss gefiltert werden, ob die Qualität den Anforderungen entspricht.

Lösungsfindung für neue Medien mit neuen Medien als Lehrkonzept

Machen Sie sich diesen Umstand zunutze und binden Sie diesen aktiv in Ihr Konzept ein. Zeigen Sie Schüler/innen Wege zur Selbsthilfe.

  • Wie geht die Digitale Tafel an?
  • Wo wechsle ich die Quelle?
  • Und wie starte ich die Whiteboard-Software?

Für fast alle Fragen gibt es so ein Video entweder beim Hersteller des Gerätes oder auf YouTube. Haben Sie keine Angst, diesen Weg der Lösungsfindung auch vor Ihren Schüler/innen zu beschreiten. Diese verfahren täglich genauso und werden Sie sogar unterstützen. Sind sie doch in der Lage, hier der Lehrkraft mit ihrem Wissen zu helfen!

Kein Video gefunden?! Auch kein Problem. Nutzen Sie den Umstand, lassen Sie Ihre Schüler/innen ein solches Video produzieren und stellen Sie es der Schulöffentlichkeit bzw. dem Kollegium bereit, vielleicht sogar anderen Schulen, mit denen Sie in Kontakt stehen. So haben Sie gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Schüler lernen produktiv mit ihren Endgeräten zu arbeiten und den Kolleg/innen werden dauerhaft kleine technische Hürden genommen.

Dieses einfache Prinzip zur Selbsthilfe hat sich in vielen digital gestützten Schulen bereits bewährt und könnte kaum näher an der Lebenswirklichkeit der Schüler/innen sein.

Schulungen – was ist sinnvoll und wo kriege ich es?

Die Lehrerfortbildung ist in Deutschland nicht einheitlich geregelt. Im Allgemeinen sind den Bundesländern Institute zur Lehrerfortbildung untergeordnet, die zentralen Einrichtungen der Lehrerfortbildung sind über www.bildungsserver.de zu erreichen. Über die dort verlinkten Landesinstitute der einzelnen Bundesländer können Sie sich näher über das für Sie relevante Angebot informieren. Daneben gibt es ein umfangreiches Weiterbildungsangebot öffentlicher und privater Träger. Suchen Sie am besten direkt nach dem Thema, das Sie interessiert!

Im Dschungel digitaler Angebote ist es heute zusehends schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen. Mit dem Online- und Print-Magazin „Digitale Schule | kompakt“ möchten wir Sie mit Anregungen und Tipps zum Thema Schul-Digitalisierung unterstützen. Wir zeigen unterschiedliche Lösungsansätze von Schulen und Schulträgern zum Thema Digitale Schule, lassen Pädagogen mit ihrer Sicht zu Wort kommen und geben praktische Tipps zu aktuellen Themen der Schulpolitik.

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