Die Tafel – Sinnbild und Instrument ganzer Generationen von Schüler/innen und Lehrkräften. Wussten Sie, dass die Kreidetafel, die wir kennen, bereits 1653 in dieser Form in Klassenräumen zu finden war? Also vor mehr als 360 Jahren, zu Zeiten des Heiligen Römischen Reiches.
Lehr- und Lernmethoden haben sich glücklicherweise weiterentwickelt.
Manche Werkzeuge – wie die Tafel – sind jedoch geblieben. Mit dem Konjunkturpaket hielten ab 2009 erstmals digitale Nachfahren der Tafel Einzug in viele Schulen – in Form von Beamern, montiert an berührungsempfindliche Whiteboards. Häufig verschwanden die Systeme nach der öffentlichkeitswirksamen Präsentation dann aber ungenutzt im Keller der Schule. Zu groß die Nachteile. Das Bild war so dunkel, dass man Klassenräume abdunkeln musste, um etwas zu erkennen. Am Montagmorgen um acht Uhr? Keine allzu gute Idee.
Digitale Medien waren zudem schlicht noch nicht so in der Wirklichkeit der Lehrkräfte angekommen wie heute. Das iPhone war gerade in seiner ersten Version auf dem Markt, während die meisten noch auf Nokia Tastenhandys herumtippten.
Digitale Steinzeit? Ist gerade mal zehn Jahre her! Inzwischen liegen Handys im Hosentaschenformat und Tablets in DIN A5 häufig mehrfach in jedem Haushalt. Sie werden so selbstverständlich genutzt wie die Waschmaschine und haben unser Leben maßgeblich verändert. Kommunikation, Unterhaltung, Konsum – Alles läuft darüber.
Und im Klassenraum? Erschreckend!
Man könnte es als gelebte zeitgenössische Geschichte beschreiben: auch 2020 werden Kreidetafeln eingesetzt. Doch die Zeiten ändern sich. Mehr und mehr Schulträger haben heute die Notwendigkeit digitaler Unterrichtsausstattung erkannt. Und der DigitalPakt bietet nun auch die finanziellen Mittel.
Die neuen Tafeln sind mit zahlreichen Schnittstellen zur Verbindung eigener Endgeräte ausgestattet – der größte Vorteil neben der deutlich verbesserten Technik. Denn digitale Endgeräte sind heute bei Lehrkräften und Schüler/innen Standard und digitale Inhalte sind zu praktisch jedem Thema in unterschiedlichsten Medienformaten abrufbar. Dadurch ergeben sich ganz andere Möglichkeiten der Unterrichtsgestaltung, förderlich u. a. auch dem Ansatz des Selbst- und Gruppenlernens.
Im Rahmen der Teamarbeit können z. B. Recherche- und Arbeitsergebnisse in ansprechender, digitaler Darstellungsform zusammengetragen werden. Die Präsentation der Ergebnisse vor der Klasse kann dann aber natürlich nicht nur auf einem Tablet der Schüler/innen erfolgen – sondern auf der kabellos verbundenen Digitalen Tafel.
Auch im weiteren Unterrichtsverlauf bieten Digitale Tafeln heute einen guten Mix. Altbewährt etwa, wenn mehrere Schüler/innen gleichzeitig an dem Gerät arbeiten können. Zeitgemäß, wenn sie dann nicht nur schreiben, sondern wie selbstverständlich mit aktuellen Medienformaten aus z. B. YouTube, dem Internet oder Apps vom Tablet arbeiten können oder ihre Mitschriften mit dem automatisch von der Lehrkraft in die schul.cloud geteilten Tafelbild ergänzen.
War das Referat früher ein bebilderter Monolog, kann die Ergebnispräsentation dank Digitaler Tafel heute auch als selbst erstellter Film, Podcast samt Interviews oder Präsentation mit eingebauten Medien erfolgen. Warum nicht die chemische Reaktion oder den korrekten Bewegungsablauf im Sportunterricht in Slow-Motion filmen und Stück für Stück auf der Digitalen Tafel erklären?
Genau das ist es, was eine Schule heute bieten muss.
Aber auch der richtige private Umgang mit digitalen Medien kann nur geübt werden, wenn diese wie selbstverständlich im Unterricht genutzt werden. In einem kontrollierten Umfeld, das auf Tücken und Fallen hinweisen und den richtigen Umgang mit Medien schulen kann.
Den Nachmittag verbringen Ihre Schüler/innen sowieso damit, Bilder für Instagram zu schießen, Videos für TikTok aufzunehmen oder Tutorials auf YouTube zu schauen. Nutzen Sie diese Affinität für Ihren Unterricht aus. Wenn kleine Bildschirme vom Handy bereits eine solch magische Wirkung haben, wie muss es dann erst bei einer über zwei Meter breiten Digitalen Tafel sein?
Im Dschungel digitaler Angebote ist es heute zusehends schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen. Mit dem Online- und Print-Magazin „Digitale Schule | kompakt“ möchten wir Sie mit Anregungen und Tipps zum Thema Schul-Digitalisierung unterstützen. Wir zeigen unterschiedliche Lösungsansätze von Schulen und Schulträgern zum Thema Digitale Schule, lassen Pädagogen mit ihrer Sicht zu Wort kommen und geben praktische Tipps zu aktuellen Themen der Schulpolitik.
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