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Moderner Unterricht im Klassenzimmer 2.0 – von analog bis digital

Digitaler Unterricht

Moderner Unterricht im Klassenzimmer 2.0 – von analog bis digital

Digitalisierung gehört heutzutage zum Alltag – für die heranwachsende Generation ist sie obligatorisch und nimmt wie selbstverständlich Einfluss auf die Freizeitgestaltung. Durch den von Bundestag und -rat verabschiedeten Digitalpakt soll sie künftig auch verstärkt in den Klassenräumen Einzug halten.

Dabei handelt es sich um einen wichtigen Schritt, denn in einer globalisierten Welt stehen Schüler – und damit auch die Schulen – in Konkurrenz zu allen Absolventen – beziehungsweise Bildungseinrichtungen. Gegenüber Deutschland verzeichnen viele Länder in Hinblick auf die Digitalisierung derzeit jedoch einen deutlichen Vorsprung. Um auch weiterhin den hohen Bildungsstandards gerecht zu werden, gilt es nun die neuen Herausforderungen anzunehmen und den Nachholbedarf auszugleichen. Wieso sollten digitale Kompetenzen nicht schon von Beginn an in der Schule gelehrt werden?

Digitale Identität erlernen

Das Entstehen einer technologieunterstützten Lernumgebung schafft enorme didaktische Potenziale für Lehrer und Schüler. Konkret bedeutet das: Auch wenn digitale Strukturen vorhanden sind, können sie nur von Menschen mit Inhalten gefüllt werden und dadurch einen Nutzen erhalten. Richtig eingesetzt können sie selbst komplexe Vorgänge wie beispielsweise den Ausbruch eines Vulkans verständlicher vermitteln.

Damit entsteht eine Arbeitsweise, die digitale Komponenten umfasst: Statt Folien und dem altbekannten Overheadprojektor nutzen Heranwachsende Bildschirmpräsentationen, um ihr Wissen zu teilen. Ausgedruckte Handzettel werden überflüssig, da sowohl Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler Informationen in der Dateiablage des Schulmessengers ablegen und von dort herunterladen. In Online-Mediatheken stehen zahlreiche digitale Medien zur Verfügung, die das Repertoire der klassischen Videokassette erweitern.

Vor allem komplexe Themen lassen sich in Form von audiovisuellen Medien einfacher verstehen und können ohne festen Lernort konsumiert werden. Unabhängig vom Lehrplan erwerben Schüler so ein Gespür dafür, wie sich die digitale Welt gestaltet und was es für sie selbst bedeutet, als Akteur darin aufzutreten. Dieses Bewusstsein für die eigene digitale Identität macht auch vor der Freizeitgestaltung nicht halt und beeinflusst idealerweise den Umgang der Lernenden in und mit den sozialen Netzwerken.

Wieso? Weshalb? Warum?

Durch den Einsatz digitaler Medien findet eine Demokratisierung der Lernprozesse statt. Schülerinnen und Schüler erfahren die Möglichkeit, Eigenverantwortung an der Unterrichtseinheit zu übernehmen. Die Digitalisierung in der Schule führt zu einer hohen Partizipation der Heranwachsenden für jegliche Aspekte des Lernens. Soft Skills wie lösungsorientiertes Denken, Respekt und Teamwork werden spielerisch und zukunftsfähig vermittelt – Werte, die im Leben im Allgemeinen, besonders aber im späteren Berufsalltag ihren Nutzen deutlich machen.

Setzen Pädagogen digitale Medien ein, sollten diese jedoch nie dem Selbstzweck, sondern dem passenden Unterrichtskontext dienen. Mit der Beachtung des Wie und des Warum werden Hürden auf spielerische Art und Weise überwunden: Die Nutzung von Digitalen Tafeln, Tablets und Laptops erfolgt wie selbstverständlich, was den Lernerfolg fördert.

Unabhängig davon besteht für den Pädagogen die Herausforderung, die Lernenden auf ihrem individuellen Leistungsniveau abzuholen. Entgegen gängigen Vorurteilen können kleinere Wissensvorsprünge und unterschiedliche Erfahrungen durch den Einsatz von technischen Neuerungen im gegenseitigen Austausch zu neuem Wissen führen und soziale Prozesse im Unterricht unterstützen. Gelerntes audiovisuell zu präsentieren oder gemeinsam an Projekten zu arbeiten, sind nur zwei aus einer Vielzahl von Möglichkeiten.

Wer nun glaubt, dass durch den Einsatz digitaler Hilfsmittel die Interaktion zwischen Pädagogen und Lernenden leidet, der irrt. Denn digitaler Unterricht schafft mehr Freiräume für die Lehrbeauftragten, sodass sie sich künftig ganz ihren Kernkompetenzen widmen können: junge Menschen in ihrer Schullaufbahn begleiten, ihnen Wissen vermitteln und sie stärker als zuvor auf das spätere Leben mit all seinen Herausforderungen vorbereiten.

Holger Kistermann (©Foto: Wilson Ortiz) ist Marketing- und Vertriebsleiter des öffentlichen FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht. Die Experten digitaler Medien produzieren seit 1950 im Auftrag der Länder audiovisuelle Medien für die schulische und außerschulische Bildung – entsprechend den Lehrplänen des jeweiligen Bundeslandes. Schulen erhalten FWU-Medien im kommunalen Medienzentrum.

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