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Digitaler Unterricht schon heute Realität?

Digitaler Unterricht

Digitaler Unterricht schon heute Realität?

Eine haarsträubende Frage 2020. Alles ist heute selbstverständlich digital. Wie oft sind Sie in den letzten zwei Stunden mit „digital“ in Berührung gekommen? Handy in der Hand gehabt? Bingo!

Wäre der Unterricht „digital“ im Sinne der Softwareprogrammierung, würde er nur noch aus „Aus“, „An“, „0“, „1“, „richtig“ oder „falsch“ bestehen. Die Frage muss also vielmehr lauten „Sind digitale Medien im Unterricht heute schon Realität?“

Für Ihre Schüler/innen? Klar, alle haben eine digitale Identität. Und auch für Lehrkräfte ist mind. das Handy samt Familienchat in WhatsApp täglicher Begleiter. Warum finden dann diese Medien, obwohl vorhanden, nur spärlich Eingang in den Unterricht?

These 1: Angst vor der Technik

Im Gespräch mit Lehrkräften tauchen häufig Widerstände gegen den Einsatz digitaler Medien im Unterricht auf, die schlicht aus der Angst resultieren, selbst damit technisch überfordert zu sein. Dabei ist mit der praktisch 100%igen Verbreitung von Handys bei den Schüler/innen die Pflege einer eigenen technischen Infrastruktur der Schule obsolet.

Unser Tipp: Jede/r Schüler/in kennt das eigene Smartphone genau. Erklären Sie statt dem Handy selbst lieber, wie man damit gute Arbeitsergebnisse erzielt. Binden Sie die Schüler(geräte) zur Hintergrundrecherche ein. Besprechen Sie die Ergebnisse gemeinsam und ordnen diese ein.

Der Inhalt ist entscheidend, nicht das Gerät. Ein Video von Goebbels „Sportpalastrede“ wirkt wesentlich eindringlicher als reiner Buchtext. Nutzen Sie die Möglichkeit der Einordnung der Suchergebnisse zur Bildung von Medienkompetenz auf Seiten der Schüler/innen.

These 2: Die Schule hat keine Endgeräte

Dieser Satz ist so falsch wie überflüssig. Würden Sie innerhalb Ihrer Schule alle digitalen Endgeräte sammeln, wäre der Schulhof bedeckt. Nahezu jede/r Schüler/in hat heute ein Handy dabei. „Aber das ist privat!“ Stimmt. So wie Stifte, Blöcke usw.

Hier eine kurze Aufgabe für Ihr Handy: Bei ca. 8 Mio. Schüler/innen und einem Gerätepreis von ca. 350 € wäre eine Investition von 2,8 Mrd. € notwendig. Und das alle paar Jahre und für jede/n neue/n Schüler/in.

Und wie lange hat die Politik allein für 5 Mrd. € benötigt?

Bei der Nutzung im Unterricht geht es in keinem Fall darum, die privaten Endgeräte als reine Projektionsfläche für die Inhalte der Lehrkraft zu verwenden oder nur für das Schulbuch als PDF. Die Geräte können mündige Schüler/innen durch vertiefende Materialien und zur Erstellung eigener Ergebnisse im Lernen unterstützen. So wie es auch im Beruf praktiziert wird.

Unser Tipp: Fangen Sie an, die privaten Endgeräte in den Unterricht einzubinden. Kontrolliert, so wie mit allen anderen Medien im Unterricht auch. Verfügen einmal nicht alle Ihre Schüler/innen über ein Handy, dann lösen Sie dies über Gruppenarbeiten. Die Geräte nur deshalb zu verbannen, käme der Tatsache gleich, niemanden schreiben zu lassen, nur weil einer keinen Block hat.

These 3: Ich habe keine Zeit im Unterricht

Straffe Lehrpläne liefern das Argument der fehlenden Zeit für den Einsatz digitaler Medien im Unterricht. Sind Technik-Angst und Anschaffung obsolet geworden, gilt es immer noch den Spagat aus Lehren und Lernen in der gegeben Zeit zu absolvieren. Wie also den gesamten geforderten Stoff in die Köpfe der Schüler/innen transportieren? Für digitale Medien bleibt keine Zeit.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte!? Genau! Probieren Sie es aus und lassen sich sogar bei komplexen Themen wie selbstverständlich von Erklärungen z. B. von YouTube unterstützen. Zeigen Sie auch deren Schwachstellen auf und lehren Sie den kritischen Umgang. Denn Google hat nicht immer Recht. Aber vor allem, nutzen Sie es, um Stoff schneller und zielgruppenaffiner zu transportieren, um schlussendlich Zeit und Freiraum für andere Themen zu gewinnen.

Unser Tipp: Studien und „Piloten“ belegen, dass Unterrichtsstoff durch die Wahl der richtigen Medien zur Vermittlung besser von Schüler/innen antizipiert wird. Die geeigneten Medien sind dabei keinesfalls ausschließlich digitaler Natur. Aber dort, wo es sich anbietet, macht der Einsatz Sinn und kann die Zeit der Resorption des Lehrinhaltes deutlich verkürzen.

Wie fange ich am besten an?

Nutzen Sie kostenfreie Unterrichtskonzepte, die digitale Medien einbeziehen! Auf unserem Blog finden Sie dazu bereits eine schöne Sammlung von Lehrkräften, die Sie direkt einsetzen können. Alle notwendigen Arbeitsmaterialien sind vorhanden. Die Unterrichtskonzepte basieren auf dem Prinzip „Bring your own Device“ und kostenfreier Software.

Im Dschungel digitaler Angebote ist es heute zusehends schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen. Mit dem Online- und Print-Magazin „Digitale Schule | kompakt“ möchten wir Sie mit Anregungen und Tipps zum Thema Schul-Digitalisierung unterstützen. Wir zeigen unterschiedliche Lösungsansätze von Schulen und Schulträgern zum Thema Digitale Schule, lassen Pädagogen mit ihrer Sicht zu Wort kommen und geben praktische Tipps zu aktuellen Themen der Schulpolitik.

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